Custom Painting
14. Januar 2021

Custom-Painting der Extraklasse!

Die Geschichte:

2019 bekam ich die einmalige Gelegenheit für eine LEGO®-Modell-Ausstellung einen Ford-Mustang zu gestalten. Ich war als Kind bereits ein großer LEGO®-Fan, sodass meine Augen sofort kindlich strahlten.

Meine Gestaltung ist so gut angekommen, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, eine Step-by-Step-Anleitung im Fachmagazin Airbrush Step-by-Step Ausgabe 04/20 zu erstellen. Im Dezember letzten Jahres erschien mein Artikel zudem im neuen Buchband „Airbrush für Modellbau, 3D-Druck & Tabletop“ vom Verlag newart medien & design. Als die exklusive Ausgabe in meinen Händen lag, blätterte ich sofort zu meinem sehr detaillierten Beitrag und war hin und weg. Für die Airbrush-Interessierten unter euch kann ich das Magazin wärmstens empfehlen.

Inspiriert unter anderem vom Film „Zurück in die Zukunft“ habe ich mich für das Thema Steampunk entschieden. Nach weiteren Recherchen habe ich außerdem eine Step-by-Step-Anleitung entdeckt, bei der ein echter VW Käfer im Steampunk Design mit Airbrush umgestaltet wurde. Die offene Gestaltung der Karosserie wollte ich übernehmen.

Die Vorbereitung:

Vielleicht wissen einige von euch, dass sich Plastik nicht so einfach mit Airbrush-Farbe gestalten lässt, da die Farbe ohne eine entsprechende Vorbereitung nicht optimal haftet. Außerdem muss das Modell Transporte zu diversen Ausstellungen und Messen überleben.

Einige Teile müssen abgeklebt, Schablonen für Zahnräder und weitere Steam-Punk-Elemente angefertigt und auch eine Farbauswahl bereitgestellt werden. Ich möchte mit den charakteristischen Rostfarben aber auch kontrastreichen Tönen arbeiten, um bestimmte Elemente hervorzuheben. Auch der Wiedererkennungswert des Original-Mustangs darf nicht verloren gehen, sodass ich ein sattes Mustang-Blau mit einarbeiten werde.

So ein Modell erfordert viel Vorbereitung, da eine Korrektur nicht einfach ist und man für ein Custom Painting nur ein Exemplar hat. Daher nutze ich eine Dummy-Platte aus LEGO®-Teilen, an der ich Farbhaftung und Farbgebung vorher testen kann.

Nach eingehender Vorbereitung mit Kleber, Schleifpapier und Silikonentferner ist der schöne Mustang nun endlich bereit für die ersten Farbspritzer.

Die Farben angemischt, die richtige Viskosität sowie auch der richtige Luftdruck für die Pistole eingestellt, darf er endlich grundiert werden. Ich habe mich für schwarz entschieden, da die Kontraste so leichter hervorgehoben werden können.

Die Gestaltung:

Mit den Schablonen bewaffnet, arbeite ich mich von der Motorhaube über die Seiten des Fahrzeugs bis zum Heck vor. Ich erschaffe Tiefenschärfe mithilfe von Schattierungen und vielen lasierenden Farbschichten.

Die Idee der offenen Karosserie, um die Maschinerie im Inneren sehen zu können, realisiere ich mithilfe von rostigen Metallrahmen, die mit Nieten befestigt sind.

Meiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt bei der Gestaltung der sichtbaren Bauteile. Mein Fahrzeug soll mit einem Energiemotor angetrieben werden. Der Energieantrieb wird durch die Candy-Farbe Gelb/Grün im gesamten Fahrzeuggetriebe hervorgehoben.

Für den Erhalt des Original-Renn-Mustangs habe ich mich für einen Längsriss über der Karosserie entschieden. Als Schablone dient mir ein zerrissenes Stück Zeichenpapier, wobei mithilfe des Gegenstücks der Schatten ausgearbeitet wird.

Am Ende korrigiere ich mit einem feinen Pinsel übersprühte Elemente und arbeite den Innenraum mit dem Pinsel aus. Die Felgen gestalte ich in einem tiefen Schwarz.

Das Finale bildet die Klarlackierung, die ich mit einem wasserbasierten Baumarktlack Schicht für Schicht auftrage.

Das Ergebnis:

Nun steht dem Power-Fahrzeug nichts mehr im Wege, um Interessierte auf Ausstellungen für sich zu begeistern.

Euer Marc de Bruijne